HIN­ÜBER ZUM KNÖDEL-ESSEN

August 2022.

In den Ber­gen gibt es kei­ne Gren­zen. So jeden­falls fühlt es sich an, wenn man von Part­nuns­ta­fel ober­halb des bünd­ne­ri­schen St.Antönien aus hin­über­wan­dert zur Tilis­unahüt­te im öster­rei­chi­schen Mon­ta­fon. Kein Zöll­ner und kein Hoheits­zei­chen, son­dern alpi­ne Wei­te hüben wie drüben.

Frü­her war das frei­lich anders: Schmugg­ler waren hier unter­wegs. Davon zeugt das Gaffi­loch, eine Höh­le kurz vor der Gren­ze, wo einst die „hei­sse“ Ware depo­niert wur­de. Im Zwei­ten Welt­krieg war der Pfad eine Flucht­rou­te und damit Syn­onym für unsäg­li­ches Leid und Unmensch­lich­keit. Juden ver­such­ten über die­sen Weg, ihren Nazi-Häschern und Hen­kers­knech­ten zu ent­kom­men, was vie­len nicht gelang.

Die Wan­de­rung führt vor­bei am Pat­nun­see und wei­ter zwi­schen Sulz­fl­uh und Schi­jen­fl­uh hin­auf über einen stei­ni­gen und stei­len Weg zu einer aus­ge­dehn­ten Karst­land­schaft mit Alp­wei­den und wei­ter bis zur Tilis­una­gürggli, wo die Gren­ze zu Öster­reich ver­läuft. Beim Abstieg ins Nach­bar­land ist schon bald die Tilis­unahüt­te zu sehen, wo eine reich­hal­ti­ge Spei­se­kar­te mit aller Art Knö­del auf die Wan­de­rin­nen und Wan­de­rer war­tet. Der Hun­ger ist nach dem gut zwei­stün­di­gen Marsch garan­tiert. Und dann braucht es ja noch etwas im Magen für den Rückweg …

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